|
Newsletter DVS 01/2022
Die digitale Transformation der Verwaltungen
Sehr geehrte Damen und Herren
Die Digitale Verwaltung Schweiz (DVS) konnte anfangs Jahr ihre operativen Tätigkeiten aufnehmen. Mit vereinten Kräften setzen sich Bund, Kantone, Städte und Gemeinden für eine rasche und wirkungsvolle digitale Transformation der Verwaltungen ein. Das politische Führungsgremium fasste im Rahmen seiner ersten Sitzung am 10. März 2022 erste Beschlüsse. Die Delegierten haben an der ersten Delegiertenversammlung vom 30. März 2022 ihre Vertreterinnen und Vertreter im operativen Führungsgremium bestimmt.
Mehr zu diesen und weiteren Themen finden Sie in diesem Newsletter.
Ihre Geschäftsstelle Digitale Verwaltung Schweiz
|
|
|
|
Aufbau Digitale Verwaltung Schweiz
Die Digitale Verwaltung Schweiz nimmt Fahrt auf. Das politische Führungsgremium, unter Co-Leitung von Bundesrat Ueli Maurer und Regierungsrat Markus Dieth, hat am 10. März 2022 erstmals getagt. Eine Übersicht der Beschlüsse finden Sie auf unserer Website.
|
|
|
Erste Delegiertenversammlung
Delegierte aus der ganzen Schweiz und aller föderaler Ebenen haben sich am 30. März 2022 erstmals ausgetauscht und gemeinsam beraten. So wurden beispielsweise die Stossrichtung des Umsetzungsplans DVS sowie die fünf Ambitionen der «Agenda Nationale Infrastrukturen und Basisdienste» vorgestellt und beratschlagt. Die Delegierten haben weiter die Vertreterinnen und Vertreter im operativen Führungsgremium bestimmt: Seitens der Kantone werden sieben Fachpersonen im operativen Führungsgremium Einsitz nehmen. Die Vertretung des Bundes wurde bestätigt, die Wahl der Vertretung auf Gemeindeebene wird im Rahmen der nächsten Delegiertenversammlung stattfinden.
|
|
|
In eigener Sache
Dies ist der erste Newsletter der Digitalen Verwaltung Schweiz (DVS). Er ersetzt den bisherigen Newsletter von E-Government Schweiz, den Sie vielleicht bereits abonniert hatten. Einige Leserinnen und Leser erhalten diesen Newsletter, da sie sich in die neue Mailingliste der DVS eingetragen haben. Auf welchem Weg auch immer: Wir freuen uns über Ihr Interesse rund um die digitale Verwaltung und senden Ihnen ab sofort Neuigkeiten und Mitteilungen in neuem Kleid. Möchten Sie den Newsletter nicht mehr abonnieren, so können Sie diesen jederzeit mit einem Klick abbestellen.
|
|
|
Innovations- und E-Partizipationsprojekte 2022
Jährlich werden im Rahmen des Umsetzungsplans E-Government innovative Projekte zum Einsatz neuer Technologien und E-Partizipationsprojekte gefördert. Dieses Jahr unterstützt die Digitale Verwaltung Schweiz acht Vorhaben. So untersucht ein Projekt die Anwendung von Natural Language Processing (NLP) auf die Berichterstattung von Schweizer Unternehmen. Ein anderes Vorhaben erforscht, welche E-Government-Dienste sich für die virtuelle Realität eignen. Ein weiteres Projekt richtet seinen Fokus auf die Kombination digitaler Partizipationsmöglichkeiten mit analogen Formen. Eine ausführliche Beschreibung aller Projekte finden Sie auf unserer Website.
|
|
|
Staatliche E-ID: Richtungsentscheid des Bundesrates und Weiterführung der Partizipation
Das Projekt nimmt Form an: Die künftige E-ID soll ein vom Staat ausgestellter, digitaler Ausweis sein, der die eigene Identität beweist. Im Richtungsentscheid des Bundesrates vom 17. Dezember 2021 wurde ausserdem festgehalten, dass die E-ID ein Teil einer Vertrauensinfrastruktur für digitale Nachweise aller Art sein soll. Zur Weiterführung der breiten Partizipation wurde auf GitHub eine Online-Diskussionsplattform zum informellen Austausch eingerichtet. Zudem werden seit Februar monatliche Online-Meetings für alle Interessierten organisiert. Erste daraus resultierende Elemente konnten bereits in den laufenden Gesetzgebungsprozess mitaufgenommen werden. Die Vernehmlassung wird voraussichtlich im Juni 2022 eröffnet.
|
|
|
E-Voting: Ergebnisse der ersten unabhängigen Überprüfung liegen vor
Das E-Voting-System, das die Schweizerische Post derzeit entwickelt, wurde massgeblich verbessert. Gleichzeitig sind noch weitere zum Teil wesentliche Entwicklungsschritte nötig. Dies zeigen die ersten unabhängigen Prüfberichte, die Expertinnen und Experten im Auftrag der Bundeskanzlei erstellt haben. Die Ergebnisse der Überprüfung fliessen in die Weiterentwicklung des Systems ein.
|
|
|
EasyGov.swiss: Unternehmen gewinnen Zeit und sparen Kosten
Der Online-Schalter EasyGov.swiss wird gemäss einer am 29. März 2022 publizierten SECO-Studie von den Nutzerinnen und Nutzern aus der Wirtschaft sehr geschätzt. Seit Bestehen generiert EasyGov für die Schweizer Unternehmen einen Nutzen von rund 27 Mio. Franken, was einem jährlichen Nutzen von rund 8.3 Mio. Franken entspricht. Im Mittel ergeben sich etwa 1'300 Franken pro Jahr, die ein Unternehmen durch die aktive Nutzung des Angebots einsparen kann. Aktuell zählt das Portal bereits über 55'000 registrierte Unternehmen.
|
|
|
eOperations Schweiz AG: Gemeinsame Telecom-Beschaffungen machen sich bezahlt
Im Auftrag aller Kantone und zahlreicher Gemeinden beschaffte die eOperations Schweiz AG im Jahr 2020 Telecom-Dienstleistungen. Mit sechs Anbietern wurden Rahmenvereinbarungen abgeschlossen. Inzwischen beziehen 40 Bedarfsstellen unter diesen Rahmenvereinbarungen Leistungen. Die gemeinsame Beschaffung lohnt sich: So konnten bisher Telecom-Ausgaben in der Höhe von mehreren Millionen Franken eingespart werden.
|
|
|
Gemeinsame Umsetzung der Strategie Geoinformation Schweiz
Für die Umsetzung der Strategie Geoinformation Schweiz sind das Koordinationsorgan für Geoinformation des Bundes GKG und die Konferenz der kantonalen Geoinformations- und Katasterstellen KGK federführend. Ein erster Aktionsplan 2022+ wurde von den Gremien Ende letzten Jahres freigegeben. Bei der Realisierung, Koordination und Steuerung arbeiten Kantons- und Bundesmitarbeitende in gemeinsamen Projekten, Arbeitsgruppen und einem Steuergremium nach dem agilen Prinzip zusammen. Dabei werden konkrete Massnahmen im Sinne einer rollenden Planung (Backlog) definiert, priorisiert und realisiert. Die Resultate werden in Zukunft auch hier kommuniziert.
|
|
|
Geoinformation: Personenverkehr Schienennetz
Aktuell zur Verfügung stehen Werte zu den beförderten Personen im öffentlichen Verkehr auf dem schweizerischen Schienennetz (inkl. Tram) im Jahr 2050.
|
|
|
Bundesrat verabschiedet Botschaft zum Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben
Der Bundesrat hat am 4. März 2022 die Botschaft zum Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG) verabschiedet. Damit sollen die Rechtsgrundlagen für eine wirkungsvolle digitale Transformation in der Bundesverwaltung sowie für die Zusammenarbeit zwischen Behörden verschiedener Gemeinwesen und Dritten auf dem Gebiet des E-Government geschaffen werden.
|
|
|
Der Bund startet zweite Etappe der gemeinsamen Stammdatenverwaltung
Die gemeinsame Stammdatenverwaltung des Bundes ist ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 4. März 2022 die Ergebnisse der ersten Etappe zur Kenntnis genommen und Aufträge für die Umsetzung der zweiten Etappe erteilt. Mit der zweiten Etappe werden nach Unternehmensdaten nun auch Personendaten beim Bund möglichst nur einmal erfasst und gemeinsam genutzt (so genanntes «Once-Only»-Prinzip).
|
|
|
Telecomdienstleistungen des BAKOM auf neuem Onlineportal
Interessierte Personen und Unternehmen können seit dem 28. Februar 2022 verschiedene Dienstleistungen des BAKOM über das neue «eGovernment Portal UVEK» beziehen. Sie haben auf www.uvek.egov.swiss beispielsweise die Möglichkeit, Einzelnummern, Kurznummern oder Nummernblöcke zu bestellen. Der bestehende virtuelle Schalter BAKOM Online wird bis Ende 2024 in Etappen abgelöst.
|
|
|
Fachbereich digitale Verwaltung im Kanton Appenzell Innerrhoden
Der Kanton Appenzell Innerrhoden strebt eine Weiterentwicklung seiner digitalen Verwaltung an. Die digitalen Dienstleistungen der Verwaltung gegenüber der Wirtschaft, der Öffentlichkeit und im Verhältnis zu anderen Körperschaften sollen ausgebaut werden. Zur Bereitstellung der nötigen Ressourcen hat die Standeskommission den Fachbereich digitale Verwaltung geschaffen. Der Beauftragten digitale Verwaltung obliegt die Koordination und Projektleitung bei der Umsetzung von Digitalisierungsmassnahmen. Sie ist verantwortlich für die Bewältigung des Kulturwandels im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Verwaltung. Ursulina Kölbener hat Anfang Februar 2022 die Stelle als Beauftragte für digitale Verwaltung angetreten und mit der Ausarbeitung einer Digitalisierungsstrategie für die kantonale Verwaltung mit den Schwerpunkten E-Government und digitale Schriftgutverwaltung gestartet.
|
|
|
RAV Baselland startet einen Chatbot-Pilot
Auf dem Weg zu einer digitalen Verwaltung hat der Kanton Basel-Landschaft einen Chatbot für die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) entwickelt. Der Chatbot bietet Hilfestellungen rund um die Themen Anmeldung bei den RAV, Stellensuche und Versicherungsleistungen und ist über die kantonale Webseite erreichbar. Im Rahmen einer dreimonatigen Pilot-Phase sammelt der Kanton erste Erfahrungen hinsichtlich der Akzeptanz eines solchen Chatbots in der Bevölkerung. Sollte sich der Chatbot als nützlich für die betroffene Bevölkerung herausstellen und auch von dieser genutzt werden, wird das Angebot in den Regelbetrieb übernommen.
|
|
|
Förderung der digitalen Verwaltung im Glarnerland
Die Glarner Landsgemeinde behandelt am 1. Mai 2022 die Vorlage «Förderung der Digitalisierung». Damit sollen mehrere strategische Ziele der Legislaturplanung 2019–2022 umgesetzt werden. Die Entwicklung und Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie für die kantonale Verwaltung, die Zusammenführung von Informatikstrukturen und -diensten von Kanton und Gemeinden, die Schaffung von Möglichkeiten zur Förderung der digitalen Transformation und die Schaffung einer Fachstelle Digitale Verwaltung.
|
|
|
Kanton Jura: Amtliche Dokumente mit KSI-Blockchain gesichert
Der Kanton Jura erhöht die Sicherheit von digital ausgestellten amtlichen Dokumenten. Seit Mitte Februar sind bestellte Betreibungsregisterauszüge mit einem QR-Code versehen, der die Echtheit des Dokuments bestätigt. Ausserdem garantiert das System auf KSI-Blockchain-Basis den Schutz der Daten der Einwohnerinnen und Einwohner. In den nächsten Monaten sollen weitere amtliche Dokumente des Kantons auf diese Weise gesichert werden. Das Projekt wurde im Rahmen der Innovationen 2020 von E-Government Schweiz unterstützt.
|
|
|
Jura: Übergang zu Online-Dienstleistungen mit der Post erleichtern
Die Post und der Kanton Jura sind eine Partnerschaft eingegangen, um die jurassische Bevölkerung bei der Nutzung der digitalen Dienstleistungen des Kantons zu unterstützen. Seit dem 10. Februar 2022 stehen im Bezirk Franches-Montagnes interaktive Terminals für den Zugriff auf das «Guichet virtuel» der kantonalen Verwaltung bereit. Dabei wird die Bevölkerung in drei Postfilialen vom Postpersonal unterstützt und beraten. Es handelt sich um ein schweizweit neuartiges Pilotprojekt, das später auf weitere Postfilialen im Jura oder an anderen Orten der Schweiz ausgeweitet werden kann.
|
|
|
Kanton Genf: Digitalisierung der Baubewilligungen
Das beschleunigte Baubewilligungsverfahren, das seit 2018 online ist, ist ein grosser Erfolg: Im November 2021 wurden 92 % der Bau- oder Abrissgesuche im beschleunigten Verfahren über die «E-Demarche» eingereicht. Seit 2021 können auf der Plattform auch Bauvorgesuche elektronisch eingereicht werden. Auch das Konsultieren von sehr umfangreichen Dossiers oder Dossiers mit zahlreichen Projektversionen wird mit der neuen Version der Plattform erleichtert.
|
|
|
«GenèveID» für den Zugang zum EPD CARA führt Videoidentifikation ein
Wer in Genf ein «GenèveID»-Konto erstellen will, kann dies seit Dezember 2021 per Videoidentifikation tun. Die 2021 eingeführte «GenèveID» ist ein zertifiziertes elektronisches Identifikationsmittel für den Zugriff auf das Elektronische Patientendossier (EPD). Vor der Einführung dieses neuen Kanals war die Überprüfung der Identität nur bei den dafür vorgesehenen Registrierungsstellen möglich.
|
|
|
Stadt Winterthur: RPA, Live-Chat und Online-Grabsuche
Die Informatikdienste der Stadt Winterthur hat einige neue digitale Dienste lanciert. So wirkt neuerdings bei Stadtwerk Winterthur eine virtuelle Arbeitskraft mit. Basierend auf Robotic Process Automation (RPA)-Software wurden Routineaufgaben automatisiert und dem virtuellen Mitarbeitenden übergeben. Wer seine Steuererklärung online ausfüllt und dabei Fragen hat, kann jederzeit mit dem Steueramt chatten: Ein neuer Live-Chat ergänzt als zusätzlicher Kommunikations-Kanal das Angebot. Und wer auf einem weitläufigen Friedhof nach einem Bestattungsort sucht, findet den Ort neu unkompliziert über die Online-Grabsuche. Diese wurde auf städtischen Friedhöfen in den Stadtplan aufgenommen. Last but not least wurde anfangs Jahr entschieden, dass die Stadt Winterthur Teil des Digitalisierungsprojekts von «egovpartner» wird.
|
|
|
Nationale E-Government-Studie 2022
Die dritte Ausgabe der Nationalen E-Government-Studie wird am 10. Mai 2022 publiziert. Die Studie wird gemeinsam von der Digitalen Verwaltung Schweiz und dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO herausgegeben. Sie gibt Anhaltspunkte über die Nutzung und die Umsetzung von elektronischen Behördenleistungen aus Sicht Bevölkerung, Unternehmen und Verwaltungen.
|
|
|
eGoverment-Wettbewerb 2022
Im Rahmen des 21. eGovernment-Wettbewerbs werden die besten Digitalisierungsprojekte ausgezeichnet. Prämiert werden Projekte in sechs Kategorien und einem Publikumspreis. Im 2021 belegten das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT und das Bundesamt für Gesundheit BAG in der Kategorie «Bester Beitrag zur kurzfristigen Krisenbewältigung 2021» mit dem Covid-Zertifikat den ersten Rang. Die unabhängige Jury setzt sich aus Verwaltungs-, IT-, E-Government- und Wissenschaftsexperten zusammen. Wir freuen uns sehr, dass erstmals ein Vertreter der Digitalen Verwaltung Schweiz Teil der Jury ist. Anträge können bis zum 31. Mai 2022 eingereicht werden.
|
|
|
Open Legal Lab 2022
Am 27. und 28. März 2022 fand im Rahmen des Magglinger Rechtsinformatikseminars das erste Open Legal Lab statt. Der Anlass wurde von den Vereinen eJustice.CH und Opendata.ch mit Unterstützung des Bundesamtes für Justiz BJ und der Digitalen Verwaltung Schweiz als Partnerin durchgeführt. Gemeinsam wurden neue Ideen und kreative Lösungen für das Schweizer Rechtssystem entwickelt.
|
|
|
Civic-Tech-Konferenz
3. Mai 2022, Bern
Civic Tech befasst sich mit digitaler (politischer) Teilnahme. Kennen Sie persönlich die zahlreichen Möglichkeiten von digitaler Teilnahme bereits? Vom digitalen Dorfplatz über ein partizipatives Budget bis hin zur elektronischen Vernehmlassung ist heute vieles online machbar. Die unterschiedlichen Projekte sind teilweise jedoch noch wenig bekannt.
Lernen auch Sie neue Möglichkeiten der digitalen Teilnahme kennen. Unter www.civic-tech.ch findet sich das Programm, die Anmeldung und alle weiteren aktuellen Informationen. Die Digitale Verwaltung Schweiz als Partnerin der Veranstaltung des Dachverbands Schweizer Jugendparlamente freut sich auf Ihre Teilnahme.
|
|
|
|